Es ist Mode, nach jeder Untat schärfere Gesetze zu fordern.
1977 schrieb Hartmut von Hentig:
„Es beruhigt mich keineswegs, wenn die Politiker nun ‚endlich durchgreifen’ wollen; es beunruhigt mich vielmehr, wenn man glaubt, mit den kaltblütigen und ebenso selbstmörderischen wie mörderischen Terroristen fertig zu werden (sie überhaupt zu treffen!), indem man alle Bürger schärferen Kontrollen unterwirft.“
(Freimut Duve et al., Briefe zur Verteidigung der Republik, rororo 4191 1977, S. 75)
Wie oft wird heute auch für weniger harte Taten als Terrorismus „hartes Durchgreifen“ gefordert und versprochen? Ist Überlegen und an die Wurzel gehen außer Mode gekommen? Soll uns der „Stammtisch“ regieren?