Wie findet man einen jüdischen Friedhof, Teil 2




Belletristik und Lyrik aller Art

Wie findet man einen jüdischen Friedhof, Teil 2

Beitragvon gnies.retniw » Mi 23. Apr 2014, 09:57

GÜSTROW

An diesem Tag geht die Reise weiter nach Güstrow. Die umfangreiche Seite „Alemannia Judaica“ im Internet und das bereits erwähnte Buch von Jürgen Borchert „Was blieb …“ boten vorab erste Informationen.

Borchert nennt den Standort „... nordwestlich des Stadtgebietes am Neukruger Damm.“ Die zur Recherche herangezogene Internetseite gibt als Lage des Friedhofes „An der Neukruger Straße“ an, mit dem Hinweis: „Ungefähre Lage des jüdischen Friedhofes in Güstrow auf dem dortigen Stadtplan [...]. Der Friedhof ist jedoch nicht eingetragen.“ Der Blick auf den Stadtplan zeigt die Richtung, in die ich fahren muss. Im St. Jürgens-Weg, links von der Rostocker Chaussee, aus der Liebnitzstraße kommend, suche ich mir einen Parkplatz.

Um den Friedhof finden zu können, ist ein Straßenname sehr hilfreich. Da jedoch die Internetquelle von einer ungefähren Lage schreibt, könnten weitere Anhaltspunkt behilflich sein. Bei Borchert, der vom Verkauf eines Teils des Friedhofs in den 50iger Jahren berichtet, heißt es in seinem Buch „Was blieb ...“ von 1994: „Das Gelände wurde zum Standort einer ‚Konsum’-Kaufhalle bestimmt.“ Bereits 1988 verweist Borchert in einem anderen Buch auf diesen Umstand hin: „Aber meiner Verwunderung darf ich Ausdruck geben, daß (um nur ein Beispiel zu nennen) die Reste des Güstrower Judenfriedhofs hinter der Kaufhalle in Dettmannsdorf jahrelang in einem beschämenden Zustand waren, ja, daß man überhaupt auf den Gedanken kam, eine Kaufhalle ausgerechnet auf diesen Platz zu stellen ...“ Zu dieser Merkwürdigkeit komme ich später noch zurück.

Die Internetseite „Alemannia Judaica“, die laut Impressum nach 2003 eingerichtet wurde, weiß dieses zu berichten: „Auf dem größeren Teil des Friedhofsgrundstückes befinden sich eine Kaufhalle und Gärten.“ So suche ich nach Beidem, weil ich denke, dass eine Kaufhalle und Gärten wohl weniger zu übersehen sein werden, als der kleine Rest eines jüdischen Friedhofes.

An diesem Frühlingstag, es ist nun bereits Mittag, zeigt die Sonne ihre erste Kraft. Turnschuhe als Laufwerkzeug gewählt zu haben, wird sich noch als gute Wahl erweisen. Die Jacke binde ich um die Hüften und beginne mit meiner Suche. Rechts vom gewählten Parkplatz in der St. Jürgens-Straße befindet sich der städtische Friedhof „Rostocker Viertel“. Diesen kann ich außer Acht lassen, da es in Mecklenburg nur drei jüdische Friedhöfe gibt, die direkt auf dem Gelände eines städtischen Friedhofs liegen: Rostock, Bützow und Krakow am See. Linkerhand befinden sich Kleingärten; eine Kaufhalle ist nicht in Sicht. Dennoch gehe ich in diese Richtung, weil ich folgendes überlege: Das Wort „Kaufhalle“, das ausdrücklich beide von mir genutzte Quellen so nennen, ist mittlerweile ein begriffliches Rudiment. Außerdem ist der Hinweis auf diese Kaufhalle mindestens fünfzehn Jahre alt. Da kann sich auch einiges geändert haben. Dies umso mehr, als wir in einer rasanten Zeit leben. Jedoch auch nach eineinhalb Stunden der Suche in diesem Viertel ist der Friedhof nicht zu finden.

Regel Nummer eins: Suche erst selbst, bevor du einen Einheimischen fragst, muss nun außer Kraft gesetzt werden. Zwei Frauen, die vor ihrem Haus den Vorgarten in Ordnung bringen, werden gefragt. Beide wissen nichts von einem jüdischen Friedhof hier in Güstrow. Bei meiner Frage nach Kaufhalle und Kleingärten verweist die eine auf einen Supermarkt, der hinter dem städtischen Friedhof, an der Rostocker Chaussee, liegt. Auch zwei andere (ältere) Passanten sehen mich ratlos an, als ich sie nach dem jüdischen Friedhof frage. Es ist zum Verrücktwerden! Wütend denke ich: Die Nazis scheinen immer zu wissen, wo sich der jeweilige jüdische Friedhof befindet. Immerhin wurde der Güstrower Friedhof bzw. die vorhandene Restanlage in den vergangenen Jahren mindestens zweimal durch sie verwüstet. Die erfolgten Übergriffe wurden medial dokumentiert. Im August 2000 wurden „sechs der sieben Grabsteine aus der Erde gerissen und vom Zaun ein Davidstern abgebrochen.“ Über eines wundere ich mich dann doch, denn in einer (von vielen) Meldungen vom Juli 2008 heißt es u.a.: „Unbekannte Täter haben auf dem Jüdischen Friedhof in Güstrow acht Grabsteine [...] beschmiert.“ Die Anzahl der acht Grabsteine wird auch ins Archiv der „Alemannia Judaica“ übernommen. Obwohl weiter vorne im selben Text nur sieben Grabsteine erwähnt werden. Im Grunde halte ich diese Mitteilungen im doppelten Sinne für oberflächlich. Zum einen sind tatsächlich nämlich nicht acht Grabsteine, sondern sieben Grabsteine und der Gedenkstein beschmiert worden. Wäre nicht die Information, dass sieben von sieben vorhandenen Grabsteinen entweiht wurden, auch im journalistischen Sinne korrekt gewesen? Denn dass der Friedhof in seiner Gesamtheit diesen Angriff erlitt, stellt doch eine andere Dimension dar. Jedenfalls für mein Dafürhalten ... Ob die Täter gefasst wurden? Darüber schweigt sich die mediale Landschaft aus ... Überhaupt scheint es, dass es immer nur ein kurzer medialer Aufschrei ist, der Betroffenheit zu verbreiten sucht. Und dazu kommt: Gleichgültigkeit allerorten ... Anfang Dezember 2008 heißt es: „Neonazis, die aus der Szene aussteigen wollen, werden künftig sich selbst überlassen. Grund: Der Aussteigerinitiative ‚Exit’ wurde ein Großteil der Bundes-Fördermittel kurzerhand weggekürzt.“ Wen wundert's da noch, dass Ende Dezember 2008 „... die Täter [in Güstrow – Anm. der Autorin] eine deutliche Spur hinterlassen [...] Negativer Höhepunkt sind Schmierereien am jüdischen Friedhof, die den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen.“

Doch zurück zur Spurensuche: Nun gehe ich doch auf den städtischen Friedhof. Hier ist ein reges sonntägliches Treiben. Ich folge dem Hauptweg bis zum Ende des Friedhofes. Den Supermarkt kann ich, außerhalb des Friedhofes, sehen; daneben befinden sich tatsächlich Kleingärten. Aber kein jüdischer Friedhof! Nachdem ich erneut zwei spaziergehende Frauen frage, kommt der entscheidende Hinweis. „Sie müssen in die Neukruger Straße. Etwa fünf bis zehn Minuten von hier zu Fuß.“ Auf meine Frage, ob sich dort eine Kaufhalle und Gärten befinden, antwortet die eine: „Gärten ja, eine Kaufhalle gibt es dort nicht, aber eine Baracke. Da war früher ein An- und Verkauf drin. Die ist nicht zu übersehen, denn sie ist in einem hässlichen rosa angestrichen.“ Also zurück zum Auto und dann kurze Fahrt in die Neukruger Straße ... auf der linken Seite erblicke ich eine Baracke, auf die die Beschreibung der Frauen passt. Links abbiegend kann ich mein Auto am Suckower Graben parken und mich umsehen. Die Baracke ist im Zerfall und schäbige Reste von lila und rosa sind noch sichtbar. Dahinter befindet sich ein Rest des jüdischen Friedhofes. Die jetzige Baracke und die hinter dem Friedhof liegenden Gärten umfassten das Areal des Guten Ortes. Borcherts Hoffnung, dass „... der Güstrower Friedhof, wenn auch nicht in seinen alten Abmaßen, so aber doch mit einem größeren Grabmalsbestand und nach Abriß des – übrigens grundhäßlichen – Einkaufsschuppens, wiederentstehen könnte“, hat sich auch nach über zwanzig Jahren (noch) nicht erfüllt. [1991 werden laut Borchert bei Erdarbeiten eine größere Anzahl von Grabsteinen entdeckt, die in den 1930iger Jahre in die Innenstadt verbracht worden waren, um dort als Gehwegplatten verwendet zu werden.]

Was finde ich also in der Neukruger Straße, Ecke Suckower Graben nach zwei Stunden Suche vor? Der kleine Rest des Guten Ortes ist eingezäunt, wobei der Eingangsbereich aus einem schmiedeeisernen Zaun und aus einem mit demselben Material gefertigten Tor besteht. Der Zaun ist aus (nebeneinander laufenden) siebenarmigen Leuchtern (Menora) geformt, während in das höhere Tor zwei Davidsterne als Schmuck eingearbeitet sind. Die Tür ist unverschlossen, so dass der Besucher eintreten kann, ohne sich als jemand zu fühlen, der Verbotenes tut. Vorne links steht ein Gedenkstein. Eine kleine Treppe rechter Hand führt zu den sieben vorhandenen Grabsteinen. Der Grabstein vom Kaufmann D. Cohen ist auf der Rückseite in deutsch und auf der Vorderseite in hebräisch abgefasst. Die erste Zeile beginnt mit der abgekürzten Einleitungsformel פ"נ. Auf dem Sockel findet sich der übliche Schlusssegen ת'נ'צ'ב'ה. [TNZBH –Tehi Nafscho/Nafscha Zerura Bizror Hachajim] Seine Übersetzung lautet in etwa: Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Die Rückseite wurde mit einem Schmetterling verziert, der als Symbol für das verwandelte, ewige Leben steht. Rechts hinter dem Grab des Cohen steht ein besonders schöner, gut erhaltener Doppelgrabstein. Dieses Grab zeigt im oberen Teil die Hände der Kohanim und die Krone des guten Namens; im unteren Teil ist ein Symbol kaum noch erkennbar – es könnte sich um das Symbol einer Öllampe handeln; sie steht im Sinne von Licht auch als Symbol des Heiligen Geist im Menschen. Die anderen vorhandenen Grabsteine sind mehr oder weniger noch lesbar. Die Namen auf den Grabsteinen sind: Pincus, Franck, Hirsch, Seelig und Bragenheim.

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(7) - D. Cohen - mit Symbol des Schmetterlings (für das verwandelte, ewige Leben).JPG (89.51 KiB) 1203-mal betrachtet


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(6) - reich verziertes Grab - Hände der Cohanim und der Krone des guten Namens - Doppelgrabstein.JPG (95.52 KiB) 1203-mal betrachtet



Nachlese. Da steht er nun, der suchende Mensch und hat das Objekt seines Interesses gefunden. Doch die eine oder andere Frage bleibt. Wann wurde der Gedenkstein errichtet? Wer hat den Zaun und das Tor entworfen bzw. hergestellt? So beschließe ich am nächsten Tag, bei der Friedhofsverwaltung anzurufen und nachzufragen. Ein freundlicher Herr am anderen Ende der Leitung empfiehlt mir, mich mit Herrn Pastor Hachtmann als Kenner der jüdischen Geschichte in Güstrow und mit Herrn Persson vom Bauverwaltungsamt in Verbindung zu setzen.

Als erstes rufe ich Herrn Pastor Hachtmann an. Nachdem ich kurz mein Anliegen vorgestellt habe, kommen wir schnell ins Gespräch. Herr Hachtmann bietet mir an, zu ihm zu kommen, um die Dokumente, die er im Laufe der Jahre zusammen getragen hat, selbst sichten zu können. Gesagt, getan. Am folgenden Samstag fahre ich erneut nach Güstrow, um Herrn Pastor Hachtmann und den befreundeten Pastor Gerhard Voß kennenzulernen. Ein zweistündiges Gespräch, mit Geschichten und Geschichte und Buchempfehlungen folgen; ich kann gar nicht so schnell Notizen machen, wie die Informationen fließen, die beide in den vergangenen Jahrzehnten gesammelt haben. Pastor Voß berichtet über jüdische Friedhöfe in Mecklenburg und auch darüber, dass er beim Buch „Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland.“ von Brocke, Ruthenberg und Schulenburg wichtige Zuarbeit geleistet hat. Ein kurzes Gespräch über Ruthenberg, den Pastor Voß auch persönlich kannte, schließt sich an. Vom letzten Projekt Eckehart Ruthenbergs kann ich im Gegenzug berichten. Bevor sich Pastor Voß verabschiedet, gibt er mir die Kopie eines von ihm verfassten Aufsatzes in den „Studienheften zur mecklenburgischen Kirchengeschichte“. Darin schreibt er über den Güstrower Friedhof: „Der Friedhof liegt an der Neugruber Straße auf dem Hof eines Lebensmittelgeschäftes. Sieben Steine sind noch vorhanden, aufgestellt in einem Halbkreis. Seit 1988 steht an der Straße ein Hinweisschild: ‚Jüdischer Friedhof Restanlage’. Ebenfalls 1988 ist ein schöner schmiedeeiserner Zaun aufgestellt worden, in dem sich das Motiv des Siebenarmigen Leuchters wiederholt. Ein dort im gleichen Jahr aufgestellter Gedenkstein berichtet kurz von der Geschichte der Juden in Güstrow ...“ Das war 1993. Aus der Neukruger Straße wird versehentlich Neugruber Straße. Das Hinweisschild ist mittlerweile nicht mehr vorhanden. Für die Aufstellung des Zaunes und des Gedenksteines wird ein konkretes Jahr genannt.

Pastor Hachtmanns Dokumente halten Überraschungen bereit. So ist er im Besitz von Fotos des Pastor Karl Heinz Stüber, der sich seit den 1950iger Jahren um die Erhaltung des Friedhofes einsetzte. Ein zu damaliger Zeit schwieriger Kampf mit der Stadtbürokratie, denn: „Erst als der 50. Jahrestag des Novemberpogroms herannahte, sahen sich die Behörden, wohl auch auf Druck ‚von oben’ – Erich Honecker war Schirmherr der Gedenkkampagne – genötigt, einige Steine wieder aufrichten zu lassen, einen Denkstein zu setzen und die kleine Anlage […] mit einem schmiedeeisernen Zaun einzufrieden.“ Auf einem der schwarz-weißen Fotos (aus den 1950iger?) von Pastor Stüber erkennt man das bereits beschriebene doppelseitige Grabmal, das Grab der Rebecca Bragenheim, den Stein der Familie Franck und den Grabstein für Suse Hirsch geb. Landsberg. Die Anordnung der Steine ist jedoch erkennbar anders. Während die Grabsteine nunmehr in einem Halbkreis stehen, befinden diese sich auf dem Stüberschen Foto fast in einer Reihe am hinteren Ende des Platzes. Interessantes ergibt auch die Durchsicht der Kopie eines Kaufvertrages vom 25. November 1954. Die ausgewiesene Käuferin Frau Amaranda Lange geb. Kelinske zu Kaeselow erwirbt mit diesem Kaufvertrag „das im Grundbuch von Güstrow, auf den Namen der Jüdischen Landesgemeinde Mecklenburg, stehende Grundstück Blatt 2301 C III 197 und ferner das ebenfalls auf die Jüdische Landesgemeinde im Grundbuch von Güstrow eingetragene Grundstück Band XIV Blatt 353 B III 786/2 an die Erschiene zu 2) in den Scheiden und Grenzen, in denen die jüdische Landesgemeinde die Grundstücke besitzt bzw. zu besitzen berechtigt ist, ohne jede Gewähr für Größe, Güte und Beschaffenheit und ohne Haftung für Mängel irgendwelcher Art, rein nach dem Augenschein.“ Laut Kaufvertrag beträgt der Kaufpreis 4.400,00 Dt. Mark und im § 3 ist die Übergabe für den 1. Januar 1955 festgelegt. § 6 verpflichtet die Käuferin zu folgendem: „... die vier verstreut stehenden Grabsteine zu den in einer Reihe stehenden fünf Grabsteinen zu einer Gruppe zusammen zu stellen, so dass in der Ecke des Grundstückes alle neun Steine zusammenstehen.“ Offensichtlich waren 1954 beim Verkauf des Grundstückes noch neun Grabsteine vorhanden. Wo sind die zwei (fehlenden) Grabsteine verblieben? Diese Frage wird wohl ungeklärt bleiben. Eine mir überlassene Kopie des Grundbuches von Güstrow weist mit dem 27. Mai 1904 die Jüdische Gemeinde als Eigentümer aus. Darunter findet sich als Anmerkung der Stempeleintrag „Hierher übertragen auf Grund der Eintragung vom 30. Juli 1900 [Datum handschriftlich – Anm. der Autorin] zum Güstrowschen Stadtbuche Band XVII Seite 322. [Zahlenangaben handschriftlich – Anm. der Autorin]“ Der Eintrag vom 11. Februar 1943 verzeichnet die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland – Berlin – Charlottenburg als Eigentümer.

Bereits 1933 hatten sich jüdische Kultusgemeinden zu einer übergeordneten Interessenvertretung [mit nunmehr wechselnden Namen] zusammen geschlossen. „Ab Februar 1939 trat diese Gesamtorganisation kurzzeitig unter neuem Namen als ‚Reichsvereinigung der Juden in Deutschland’ auf. Diese letzte eigenständige Interessenvertretung wurde im Juli 1939 unter Beibehaltung des Namens übernommen, gleichgeschaltet und in ein ausschließlich weisungsgebundenes Verwaltungsorgan umgewandelt. […] Das Reichssicherheitshauptamt umschrieb die der Reichsvereinigung ursprünglich zugedachte Aufgabe mit den Worten: ‚Der einzige Zweck der Organisation und der ihr eingegliederten Einrichtungen soll die Vorbereitung der Auswanderung der Juden sein. Es soll also der Grundsatz nicht aufgegeben werden, dass die Vorbereitung der Auswanderung der Juden in erheblichem Umfang den Juden selbst überlassen wird.’“
Die im Sommer 1941 beschlossene „Endlösung der Judenfrage“ leitete auch in Güstrow endgültig die Shoa ein. Laut der Stadtakten des Stadtarchivs Güstrow wurden am 10. Juli 1942 die letzten Juden aus Güstrow in ein Vernichtungslager abtransportiert, nachdem 1941 der "Jüdische Kultusvereinigung Güstrow e.V." aufgehört hatte zu existieren. Am 10. Juni 1943 wurde die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland aufgelöst.

Fast unmittelbar nach dem Krieg, am 30. November 1948, ist die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg in Schwerin als Eigentümer gelistet; sie verkauft dann das Grundstück an besagte Amaranda Lange.

Zwei weitere von Herrn Hachtmann mir zur Verfügung gestellte Kopien sind Auszüge von Flurkarten und geben zusätzliche Auskunft über die Geschichte des Friedhofes in der Neukruger Straße. Die erste Flurkarte ist vom Februar 1939. Sie betrifft die Abtrennung des Grundstückes B.III.786 aus C.III.197 an der Neukruger Chaussee zu Dettmannsdorf. Herausgelesen werden kann dies: Das ursprüngliche Areal des jüdischen Friedhofes (Flurgemarkung C.III.197) war 5172 qm groß. Nunmehr erhält das benachbarte Flurstück (B.III.786) 3403 qm und das vorne an der Straße liegende Grundstück Suckower Graben 4 qm. Somit bleibt das Flurstück C.III.197, das ist der verbleibende Rest des jüdischen Friedhofes, 1765 qm groß. Eine spätere Flurkarte, ausgefertigt am 30.01.1991, nennt für das Flurstück des jüdischen Friedhofs die Nummer 183. Für ein kleineres, im hinteren rechten Teil, mit 183/1 benanntes Flurstück wird die Größe mit 271 qm angegeben. Das größere Stück, mit der Nennung 183/2, ist mit 1490 qm verzeichnet. Dem aufmerksamen Leser wird dies nicht entgangen sein: Obwohl vom Flurstück C.III.786 im Jahr 1939 ein größeres Stück in das Flurstück B.III.786 eingeht, erscheinen beide Flurmarkungen im Kaufvertrag von 1954 und werden als Kaufgegenstand benannt. [Die Darstellung in der „Alemannia Judaica“: “1954 verkaufte die Jüdische Landesgemeinde den größten Teil des Friedhofes ...“ scheint somit nicht korrekt?]

Warum verkaufte die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg das Grundstück? Die Internetseite „Alemannia Judaica“ nennt folgenden Grund für den Verkauf: „... da sie nicht in der Lage war, das Gelände zu pflegen.“ Seit der Deportation der letzten 16 Juden 1942 war Güstrow judenfrei. Dies galt auch für viele andere Orte in Mecklenburg. Gemäß einer Volkszählung von 1946 lebten in der Sowjetischen Besatzungszone etwa 4.500 Juden, davon 153 in Mecklenburg. De jure existierte die jüdische Landesgemeinde Mecklenburg; de facto wohl nicht. Dies und die politisch gewollte Nichtdurchsetzung der Wiedergutmachung, brachte die jüdischen Gemeinden in eine schwierige finanzielle Lage.

Das war bestimmt einer der Gründe, aber angesichts der Jahreszahl des Verkaufs vermutlich nicht der alleinige. Die durch Stalin inszenierte Judenverfolgung in der Sowjetunion breitete sich auch auf die Ostblockstaaten aus. Die Welle der (erneuten) Verfolgung gipfelte im November 1952 in den Prager Slánský-Prozess und in die Anfang 1953 geführten Prozesse gegen (zumeist) jüdische Ärzte, die sich (angeblich) zu einem Komplott zusammen getan hatten. Dazu kam, dass seitens der SED-Führung massiver Druck auf die Mitglieder und Vorstände der jüdischen Gemeinden ausgeübt wurde. „Seit Ende 1952 wurden Jüdinnen und Juden in der DDR durch Berichte aus Prag und Moskau über die dortige Pogromstimmung erschreckt und gleichzeitig im eigenen Lande mittels ‚antizionistischer’ Hetze, Entlassungen, Überwachung und Verhören verunsichert. Bis März 1953 flohen 400 von ihnen nach Westen.“

Was fängt man mit diesen Zahlen und Fakten an? Nun, vielleicht ist diese Interpretation zulässig: Auch der Blick in ein Grundbuch oder eine Flurkarte kann die politischen Verhältnisse widerspiegeln. Nur was man weiß, sieht man ...

Was noch? Mit Herrn Persson vom Bauverwaltungsamt hatte ich telefonischen Kontakt. Er zieht sich die Akte zum jüdischen Friedhof und gibt mir bereitwillig Auskunft. Folgendes ist auf diese Weise zu erfahren: 1992 wird über einen Erhebungsbogen eine Bestandsaufnahme vom jüdischen Friedhof an den Zentralrat der Juden versendet. 1997 kommt eine Anfrage des Innenministeriums bezüglich des Zustandes des Friedhofes. Anfang Dezember 1999 wird ein Antrag an das Innenministerium gestellt, um ein Eingangstor herstellen zu lassen. Wer das Design des Tores entwickelt hat, geht aus den Akten nicht mehr hervor. Herr Persson erinnert sich jedoch, dass für die Gestaltung des Eingangstores das Tor des Rostocker jüdischen Friedhofs beispielgebend gewesen sein soll. Im Juli 2000 kommt der Zuwendungsbescheid vom Land. Mit diesen Landesmitteln kann die Schlosserei Stark und Hoffmann aus Güstrow im August 2000 die bestehende Zaunanlage aufarbeiten und das Eingangstor herstellen. [Wie mir Herr Persson versichert, ist die Planung und Ausführung des Eingangstores nicht aufgrund der Anschläge durch Neonazis vollzogen worden.] Ebenfalls im August 2000 werden mit den Fördermitteln des Landes durch die Firma Höpcke Naturstein GmbH die Steine saniert und aufgerichtet, auf zwei Steinen werden die Schriftzeichen nachgezogen, der Wildwuchs wird gerodet und eine Lebensbaumhecke wird gepflanzt.

62 Jahre nach der Pogromnacht findet am 20.12.2000 eine Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof statt, bei dem erstmalig wieder ein Rabbiner in der Stadt Güstrow weilt. [Rabbiner David Benjamin Soussan aus Freiburg/Brsg., der von 1995 bis 2005 in Magdeburg das Amt des Landesrabbiners versieht.] 2007 wird die Jewish Claims Conference Eigentümer des Areals, welches den jetzigen Friedhof, das Grundstück der Baracke, sowie die Kleingartenanlage umfasst. [Die Jewish Claims Conference wurde als Ersatzberechtigte für die Fälle eingesetzt, in denen sich die jüdischen Berechtigten nicht mehr ermitteln ließen. Sie vertritt seit ihrer Gründung 1951 Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus' und Holocaust-Überlebender.]

So endet (vorerst) die Reise zum Guten Ort in Güstrow. Freundliche Menschen halfen mir bei der Ergründung von Fakten und Informationen weiter. So waren die Pastoren Voß und Hachtmann bereit, ihr Wissen mit mir zu teilen, dass sie über viele Jahrzehnte angesammelt haben. Auch die Gastfreundschaft im Hause Hachtmann war ein schöner Moment, der mit einer köstlichen (süßen) Brotsuppe von Frau Hachtmann seinen Abschluss fand.

________________________________________________________

Quellen:

Gerhard Voß, Jüdische Friedhöfe in Mecklenburg – eine Bestandsaufnahme in: Brunners, Michael und Jürgen Hebert (Hrsg.), studienhefte zur mecklenburgischen kirchengeschichte, Jg. 6, Heft 1, Schwerin 1993.

Jürgen Borchert, Detlef Klose, Was blieb … Jüdische Spuren in Mecklenburg, Berlin, 1994.

Jürgen Borchert, Des Zettelkastens anderer Teil, Fundstücke und Lesefrüchte, Rostock 1988.

Staatliche Museen zu Berlin-DDR (Hrsg.), „Und lehrt sie: GEDÄCHTNIS!“, Ausstellungskatalog Berlin Ephraim-Palais, 1988.

Hans-Jürgen Kowalzik, Doris Ritzka, Gedenkstätten geschändet, Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof Güstrow umgestürzt und Körner-Grab beschmiert, Güstrower Anzeiger, 28.08.2000.

Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Heinz Hirsch, Spuren jüdischen Lebens in Mecklenburg, Reihe Geschichte Mecklenburg-Vorpommern, Nr. 4, Schwerin 2006.

Louis Rapoport, Hammer, Sichel, Davidstern, Judenverfolgung in der Sowjetunion, Berlin 1992


Manfred Behrend, Zwischen Wertschätzung und Diskreditierung - SED-Führung und Juden
in: http://www.glasnost.de/autoren/behrend/sedjuden.html

Dorit Seichte, Juden im Machtspiel des SED-Apparats in: http://www.blz.bayern.de/
blz/eup/01_07/6.asp



http://lernen-aus-der-geschichte.de/Onl ... Modul/9134

http://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Soussan

http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/692359

http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsvere ... eutschland

http://www.wilhelm-mastaler.de/WM-01.htm#_ftn253

http://www.schule-bw.de/unterricht/faec ... ab2h-1.pdf

http://spurensuche.steinheim-institut.o ... l#nummer30

http://wp.ge-mittelkreis.de/webfrie05/w ... nderheiten

http://www.derkleinegarten.de/grabmal_d ... r.symb.htm

http://entwicklung3.aeternitas.de/symbo ... index_html

http://www.alemannia-judaica.de/index.htm.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachr ... 58302.html.
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Re: Wie findet man einen jüdischen Friedhof, Teil 2

Beitragvon jupp » Mi 23. Apr 2014, 19:50

Liebe Signe,

Dein Hauptthema ist die örtliche Suche der jüdischen Friedhöfe. Schon dabei zeigt sich, wie schändlich mit den Überresten einer gewaltsam ausgerotteten Kultur umgegangen wurde. Nun wird im 2. Teil Deiner Recherche auch sichtbar, wie der geistige Zugang zu dieser Kultur vernachlässigt wird. Es genügt nicht, ein paar Grabsteine zu restaurieren und sie (hinter Gittern) als Zeichen des guten Willens aufzustellen, das wäre "historisches Museum". Auch wenn es bereits andere Texte gibt, Dein entstehendes Buch verträgt meiner Meinung nach eine gewisse Ausweitung.

Ich denke an den ersten Teil: an den Grabmalen ablesbare Unterscheidungen in "fromme" (traditionelle) und angepasste Juden. Und die liberalen? Ein Konflikt seit Heine und Wassermann. Was ist aus den Gruppen geworden?

Und heute? In Deinem 2. Teil wird die Vereinigung "der Juden in Deutschland" erwähnt. nicht der deutschen Juden. Heute noch heißt die Vereinigung "Zentralrat der Juden in Deutschland." Wie latent ist wieder/immer noch der Konflikt der traditionell denkenden Juden in Deutschland (Ethnie, Religion und Staat werden als Einheit gedacht) und liberalen Juden, die die Trias trennen?

Dein Text ist mir Anlass nicht nur über die Historie, sondern das heutige Leben, ein Wiederaufleben einer nahezu ausgerotteten Kultur nachzudenken.

Herzliche Grüße
Jupp
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Re: Wie findet man einen jüdischen Friedhof, Teil 2

Beitragvon gnies.retniw » Do 24. Apr 2014, 00:56

jupp hat geschrieben: Ich denke an den ersten Teil: an den Grabmalen ablesbare Unterscheidungen in "fromme" (traditionelle) und angepasste Juden. Und die liberalen? Ein Konflikt seit Heine und Wassermann. Was ist aus den Gruppen geworden?


Lieber Jupp,

in keiner der Unterlagen, die ich bisher las [seit ca. 30 Jahren] wurde eine explizite Grabkultur der liberalen Juden besonders herausgekehrt. Nach meinem Wissenstand ist die sich verändernde Grabkultur ab dem 19. Jahrhundert einerseits ein Zeichen der Assimilierung; andererseits wurde diese neue (assimilierte) Grabkultur auch von den liberalen Juden verwendet. [Vorderseite - hebräischer Text = traditionell / Rückseite = deutscher Text = modern, assimiliert, liberal]

Vor allem im Lauf des 19. Jahrhunderts setzte sich die deutschsprachige Beschriftung der Steine und überhaupt eine christlichen Formen angenäherte Grabkultur durch, Zeugnis für die starke Akkulturation der mehrheitlich dezidiert liberalen Wormser Juden an die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft.


http://www.worms.de/de/tourismus/sehens ... r_Sand.php

Es gibt durchaus auch ab dem 19. Jahrhundert Varianten von z.B.
- orthodox geführten Friedhöfen (Adass Jisroel in Berlin-Weißensee / Prag Fibichova Ulica), auf der bis ins 20. Jahrhundert hinein die Grabsteine in tradioneller Form [= nur hebräische Grabinschriften, einfache Sandsteine, kaum Schmuckelemente] gestaltet wurden)
- Friedhöfen, auf denen ein Grabstein hebräische und deutsche Inschriften hat (Güstrow, Berlin-Weißensee, Berlin Schönhauser Allee, Prag Zizkov)
- Friedhöfe, auf denen ein Grabstein kaum noch an jüdische Tradition erinnert, weil die Form und das Material der christlichen Grabkunst angepasst sind und die Inschriften nur in deutsch verfasst wurden. (Berlin-Weißensee, Berlin Schönhauser Allee)

Vermutlich lässt sich daraus ableiten, dass lediglich die orthodoxen Juden als solche an ihrem Grabstein zu erkennen sind. Eine Unterscheidung zwischen assimilierten und liberalen Juden wird wohl schwerer fallen, falls es Kennern überhaupt möglich ist. [Es sei denn, man kennt die Biographie des jeweils Verstorbenen und kann deshalb Rückschlüsse zur Grabgestaltung ziehen.]

*********

jupp hat geschrieben: Und heute? In Deinem 2. Teil wird die Vereinigung "der Juden in Deutschland" erwähnt. nicht der deutschen Juden. Heute noch heißt die Vereinigung "Zentralrat der Juden in Deutschland." Wie latent ist wieder/immer noch der Konflikt der traditionell denkenden Juden in Deutschland (Ethnie, Religion und Staat werden als Einheit gedacht) und liberalen Juden, die die Trias trennen?


Genau, ich denke, dass der "Zentralrat der Juden" die Interessen der Juden in Deutschland vertritt. Zu vielfältig ist das Judentum im speziellen und im allgemeinen, als dass sich der Zentralrat anmaßen möchte, die Vertretung der deutschen Juden zu sein. Das sehe ich eher als positiven Aspekt; und hat in meinen Augen etwas weniger anmaßendes.

jupp hat geschrieben:Wie latent ist wieder/immer noch der Konflikt der traditionell denkenden Juden in Deutschland (Ethnie, Religion und Staat werden als Einheit gedacht) und liberalen Juden, die die Trias trennen?


Ist das nicht ein Problem, mit dem der israelische Staat sich auch herum schlagen muss? Und gibt es diese Problematik nicht auch bei der christlichen Konfession? Und ich würde sogar noch weiter gehen: Letztenendes ist doch der Konflikt zwischen Tradition und Moderne ein uralter gesellschaftlicher Konflikt. Warum sollte das Judentum davon ausgeschlossen sein?

Danke, lieber Jupp, für deine Gedankengänge, die ich wieder einmal sehr interessant und spannend finde.

Herzliche Grüße von Signe
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Re: Wie findet man einen jüdischen Friedhof, Teil 2

Beitragvon jupp » Do 24. Apr 2014, 18:14

Liebe Signe,

da sind wir uns völlig einig "Ist das nicht ein Problem, mit dem der israelische Staat sich auch herum schlagen muss? Und gibt es diese Problematik nicht auch bei der christlichen Konfession?" Und dem orthodoxen Flügel des Islam. Bevor der Atem der "Aufklärung" kräftig weht, kann es wegen dieses Grundkonflikts keinen Frieden, kein Miteinander, bestenfalls ein geregeltes Nebeneinander - das wäre ein großer Fortschritt - geben. Auf diesen Grundkonflikt wollte ich hinaus. Es trifft viele, nicht nur (orthodoxe) Juden. Verdammte Trias. Verdammtes Streben nach der Macht, einen Staat nach eigenem Gusto zu formen.

Herzliche Grüße
Jupp
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