Nachrichten aus dem Deppenmilieu




Belletristik und Lyrik aller Art

Nachrichten aus dem Deppenmilieu

Beitragvon jupp » Sa 8. Feb 2014, 10:38

Titel Text II 600.jpg


Nachrichten aus dem Deppenmilieu
oder
viele soffen to go


Kürzlich – da das Geschehen erst genau einige Tage, recht belanglose Tage, und wenige Minuten, vielleicht noch ein paar Sekündchen, zurückliegt, ist „kürzlich“ eine korrekte Anwendung der deutschen Sprache – kürzlich hielt ich im ‚Institut für die artgerechte Haltung von Menschen’ einen vielbeachteten – 23 hochgebildete Menschen waren anwesend – Vortrag. Wundern Sie sich bitte nicht darüber, dass das ‚Institut für die artgerechte Haltung von Menschen nicht im Fernsehen vorkommt, es handelt sich nämlich um ein durch und durch seriöses Institut, das streng wissenschaftlich arbeitet. Insofern fühlte ich mich dort sofort heimisch, da auch ich…, doch das tut nichts zur Sache.
Damit Sie den Vortrag mit Fassung tragen können, habe ich ihn schriftlich gefasst, sodass ich ihn hier zur Vorlage bringen kann.


Sehr geehrter Herr Präsident,
von mir geschätzte Damen und Herren Anwesende,

wie meinen Vorgängern und den nach mir Folgenden ist es auch mir eine ziemlich große Ehre, hier anwesend sein zu dürfen. Ich nutze diese Gelegenheit, die ich beim Schopf packe, um Sie in der nächsten Stunde tiefschürfend zu belehren. Dieserhalb lautet mein Thema „Neueste Erkenntnisse über das Wesen des So-Seins, das hinter der Erscheinung des Da-Seins einer Vielzahl des heutigen Menschen west – Soziologen sprechen von bildungsfernen Schichten, zu denen ich auch die Politiker subsumiere -, unter besonderer Beachtung der Medien und der Degeneration der sie Produzierenden, in ihnen Auftretenden und sie, die Sensations-, Krawall- und sonstige Schmuddel-Medien Tag für Tag Abusenden“.
Manche mögen meine Erkenntnisse, über die ich Sie belehre, für zu starken Tobak halten. Wenn wir am Ende sind, werden wir uns jedoch einig sein, dass ich sehr Wertvolles gedacht habe. So bin ich. Ich informiere über grundlegende philosophische Forschungsergebnisse, nicht über Vorurteile und Klischees.

Schon der Titan von Weimar, der in keinem deutsch-erhabenen Vortrag fehlen darf, erkannte mit seinem vorausschauenden Weitblick das Wesen des So-Seins der Heutigen, bevor es vor der Glotze in Gesellschaft einer Palette Dosenbier oder auf einem weißen De Sede sitzend Da-Seiendes war; er schrieb in seinem bekannten Faust I., dem erst viel später der Faust II., in dem Heinrich in letzter Minute gerettet wird, folgen sollte, ich zitiere nach „Gesammelte Werke, Band 3, Seite 70:
„… uns ist so kannibalisch wohl,
als wie fünfhundert Säuen!“
Wir sehen, der große und sehr erhabene Johann Wolfgang von Goethe, nur in tiefer Demut wage ich seinen Namen auszusprechen, hat in weiser Voraussicht den Heutigen hinter den Jogging-Dress, in dem sie einer Primatenhorde gleichen, geschaut. Aber ich muss sie um der Wahrheit willen darauf hinweisen, dass die Vorsicht auf das, was da west, ein zweiseitiges Schwert ist. Die dürfte spätestens jetzt allgemein bekannt sein. Das wollen wir jetzt noch vertieft betrachten. So wie man Kastanien aus dem Feuer holen kann, kann man auch ein zweiseitiges Schwert einer raunenden Analyse unterziehen…“
In diesem Augenblick sah ich die Neugier auf das Folgende der Mehrzahl der anwesenden Damen und Herren, darunter der sehr geehrte Präsident und 2 Damen, in beeindruckender Weise auf deren Mimik gebügelt. Das beflügelte mich. Nichts verleiht dem Eifer der Aufklärung stärker motivierende Flügel als die lebhafte Neugier auf diese. Ich will jedoch nicht auf die Neugier auf geschlechtlich Seiendes in den Jahren der Pubertät, in der Jugendliche zum Eigentlichen als solches heranreifen, sofern sie von liebender Hand betreut werden, rekurrieren und setze daher meinen vorhin begonnenen Gedankengang fort.
„… Manche sehen in der Tiefe meines Vortrags, den ich zum Vortrag bringe und der noch viele Bahnen brechen wird, die Wesenheit einer Diarrhöe der speziellen Art, des zerebralen Dünnschisses, in seinem So-Sein mit der Zeit als Da-Seiendes herum im Raum wesend. Doch dem ist beileibe nicht so. Solches anzunehmen wäre ein fataler Irrtum, den nur Politiker und die Frauen der deutschen Fußballspieler für normal halten. Vielleicht auch noch die geringste Sput von Intellekt vermissen lassende Talkshowmoderatoren, ich will mich in dieser causa nicht festlegen. Ich habe doch nichts mit – mit Verlaub – der stinkenden Kacke des Dschungelcamps, der puren Oberfläche, der Oberfläche an sich, um mit Kant zu sprechen, am Hut. Dieser Art der Diarrhöe einen Riegel vorzuschieben, sie weitgehend zu extinktieren, ist angesichts des seienden Wesens der Heutigen ein untauglicher Versuch wie zum Beispiel den priapetischen Papst von seinem Glauben an das liebe Jesulein oder die Homosexualität sei eine widernatürliche Todsünde, abzubringen. Das wissen und sagen uns die Experten der Hippologie und alle Menschen, die sich auf den gesunden Menschenverstand verlassen. Es ist doch auch vergebliche Liebesmühe, eine Stute vom Schwanz her aufzuzäumen. Solches, ich meine das Ding mit der Stute, versuchen nur Zugehörige der völlig degenerierten Prinzengarde der von Windey. Nein, ich habe nichts mit den Produzenten vom Dschungelcamp, schon gar nicht mit dessen Bewohnern gemein. Nichts mit den absonderlichen schwanzgesteuerten To-go-Deppen, von denen mich Welten trennen, der ich die Vernunft besitze, Schwanziges dem Zugriff der Öffentlichkeit zu entziehen, so sinn- und lustvoll letzteres auch ist. Außer dem, das ich mit klaren Worten kaum zu benennen wage, tragen in krassem Gegensatz zu einem wahrhaft gebildeten Menschen die Produzenten des Dschungelcamps und dergleichen Schwachsinn gleich den einschlägigen Abteilungsleitern der Pissrinnen schwarze Kleidung und eine „Brille der Saison“ wie die Bewohner vom Café Einstein, die ihre Kurzsichtigkeit unterstreicht. Sie hängen dem lukrativen Glauben an und haben nach dessen Gesetzen gehandelt, man könne aus Scheiße Geld machen.
O ja, sehr geehrter Herr Präsident, von mir geehrte Damen und Herren Anwesende, das Sein-Sein der Da-Seienden west auf verdorbenen Wegen. In ihrer innersten Substanz gleichen sie dem Dschungelcamp. „Durch Zote zur Quote“ ist das Credo der gehirnreduzierten Produzenten des Schwachsinngemüses, das täglich die Matschscheibenabuser verschlingen. Die Heinis vom Dummen-Gewerbe füttern die Hungernden mit BLÖD- und Titten-Banalitäten, denen jede Spur von Sinngehalt fehlt.
Sehr geehrter Herr Präsident, von mir geehrte Damen und Herren Anwesende, Sie werden es bemerkt haben, worauf ich jedoch noch einmal nach- und ausdrücklich hinweisen möchte, ich rede Klartext, da ich diese Art des Kommunikationsverhaltens für wissenschaftlich erwiesen halte. Schon Sokrates, von dem so Vieles ausging, kam auf diesen Gedanken, als er der Mitwelt bekannte: ich weiß, dass ich nichts weiß. Kehren wir von dem Ausflug in die Denkwelt der Antike zur Seinsverfasstheit der Heutigen zurück. Folgen Sie meinem Vortrag, der noch viele Bahnen brechen wird, wie ich schon mehrmals betont habe. In diesem Zusammenhang, ich meine den vorherigen ehe ich in die altgriechische Philosophie abgewichen bin, bietet es sich an, einige Gedanken über die Intelligenz der Tiwiabuser, der kosmosinfizierten intellektuellen Sahelzonen beiderlei Geschlechts, die sich in ihrem Joggingdressing gleichen wie ein Regenwurm dem anderen, deren Schädelinhalt einem defekten Kugellager gleicht, zu verlieren. Ich weiß, man könnte mich daran erinnern, dass es nicht einer strikten Wissenschaftlichkeit des Denkens, die mir zu eigen ist, entspricht, über Kleinigkeiten, wie den intellektuellen Gehalt der Deppenkost und ihren So- und -Daseienden Abusern zu räsonieren, wenn ein umfassendes Generalthema wie das Sein-Sein, das hinter der Fassade des Da-Seins vieler Heutiger west, Gegenstand des soebigen wissenschaftlichen Diskurses ist. Auch wenn ich mich auf den Grundsatz des pars pro toto stützen kann, will ich mich bei der Darstellung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Deppizität einer ansehnlichen Anzahl in der unterkomplexen Kohorte der Krummgewächse der Gesamtbevölkerung als Ganzheit, entstanden durch einen coitus interruptus der Evolution noch bevor der auf dem Weg zum Menschen befindlichen das Bildungsorgan ausgereift war, kurzfassen. Aus diesem Grund unterlasse ich den Hinweis auf den statistischen Befund, dass die Objekte unserer Betrachtung und die Mitglieder von CDU/CSU eine ungewöhnlich hohe positive Korrelation aufweisen. Damit ist genügend zu meinem Exkurs in die geistige Verfassung gesagt. To go, wie gesagt.

Sehr geehrter Herr Präsident, von mir geehrte Damen und Herren Anwesende,
das Sein-Sein und das Da-Sein eines normalen Menschen ist, das zeigen unsere Erkenntnisse zum Heutigen, es ist in seinem Sein-Sein nach diametral entgegengesetzt zu dem der Bevölkerung des Dschungelcamps. In letzteren so eine Art von Variante von CSU-ler mit Gamsbart in Gebirgsschützentracht zu sehen, ist nicht verkehrt, sondern schon auf den ersten Blick naheliegend wie die Silikonpracht in einem Push-up.
Nein, sehr geehrter Herr Präsident, von mir geehrte Damen und Herren Anwesende, ein wissenschaftlicher Blick aus das Sein-Sein des Heutigen, das hinter seinem Da-Sein west, zeigt die Matschscheiben-Männchen und exaltierten Produkte der Silikonstylisten als hochgradig abusende Neurotiker und depperte Zicken, denen Titten näher liegen als die Pflege von Cortex-Inhalten. Wie unglücklich muss das Wesen sein, das täglich beim Aufwachen auf dem Kopfkissen nebenan das Ergebnis von jahrelangem Verschlingen von Deppenkost vorfindet.

Nicht enden wollender Beifall brauste an dieser Stelle auf und überschüttete mich. Alle, die meine Meinung teilten, hatte ich voll überzeugt. Ein sicheres Zeichen, dass ich die anwesenden Damen und Herren ins Herz ihrer Befindlichkeit getroffen hatte. Sehr wahrscheinlich war auch ein tüchtiges Stück Lunge, vielleicht sogar die Vorderseite der rechten Niere des einen oder der anderen, Objekt meines Treffers.
"Wahre Satire verletzt nicht - sie tötet."
Lec
Benutzeravatar
jupp
Administrator
 
Beiträge: 231
Registriert: Sa 20. Apr 2013, 10:15
Wohnort: Irgendwo, ein kleines Dorf in der Provinz

von Anzeige » Sa 8. Feb 2014, 10:38

Anzeige
 

Re: Nachrichten aus dem Deppenmilieu

Beitragvon Kariologiker » Sa 22. Mär 2014, 08:25

Ob der Progredienz dieser Gesellschaftsdemontage, die der eines G (gewissen) Schramm zu Ehren gereicht, jenem Kabarettisten, in dessen Auditorium ich mich nur in Zweckbekleidung wagen würde, um mich für Tiefschlägen jede welcher Art, quasi als arterhaltende Maßnahme zum Selbstschutz nur geduckt aufhalten würde, muss ich mit tiefer Verbeugung und großem Kotau mich selbst in diesen Dschungel von Deppen einreihen, denn - mea culpa - ich ertrage sie jeden Tag und um sie, die Deppen (und mich) ertragen zu können muss ich sie auch noch "dort abholen wo sie stehen." Allein dieser tiefenpsychologische Satz klingt schon so abgedroschen, dass ich mich zugegebenermaßen etwas schäme ihn auch hier benutzen zu müssen, aber wie sonst soll ich es sagen?

Wommer domma ehrlisch, leeven Herrn Jupp, hat der Präsident datt eijentlisch überlebt? Und wenn ja, welche Errungenschaft der modernen pharmazeutischen Um-, Über, und Entnebelung waren dafür der Rollator für das Rückgrad? Und warum hat Disch eijentlisch keiner vor die Tür jesetzt?

Allein das mit dem Da-Sein, der Präsident war doch auch da. Gut, der saß sicher hinter Dir als Redner und so konntest Du seine Gesichtsfarbe nicht erkennen, trotz seinem Bemühen sich durch Dauertoasten gegen gewisse Intellektualitäten abrassionsfest und farbstabil zu halten, aber hast Du auch mitbekommen, dass er diese Tena-Men getragen hat?

Sischer, watt jesacht werden muss, datt muss jesacht werden, datt wissen wir Kölner sischer besser als (fast) jeder andere Mitbwewohner einer Enklave an Deppentum, von der Du, geehrter Jupp, sischer denkst, datt et datt in anderen Ländern nitt jibt. Doch da wär' isch sehr vorsischtisch.
Allein das ultra-deppologische Dschungel-Camp, jenes Zwischenlager radioverdötschten To-Go-Deppen, die tatsäschlisch aus Scheiße Geld machen können, ist derart weltweit, und damit meine ich wirklich von Köln bis Australien, so stark frequentiert, datt die gar nicht schnell genug mit dem einen Hohlbirnenhaufen fertig werden können, weil Massen von weiteren Starbucks Pappbecherkaffee Vernichter hufescharrend in den Starchtlöschern Schlange stehen und alle, aber auch restlos alle in ihrer Nichtigkeit denken, dass sie die Krönung der Schöpfung seien, wenn sie nur genug Jacobs Krönung trinken. Denn selbst Starbucks meint, dass die paar Indios, die bei den Preisen für ihr Drecksgesöff verrecken der beste Kaffee der westlichen Welt ist und damit die Krönung der Krönung ist.

Gut, ich will jetzt mal behaupten, datt isch verstanden habe - in Auszügen vielleicht ... sicher - watt der jeneigte Redner dem Präsidenten um die Ohren jehauen hat. Watt der Redner, und isch meine natürlisch damit jeden jener Redner, die alle in der gleiche Scharte wetzen, vielleicht verjessen haben zu bedenken, ist: Wie wircht man denn Präsident? Mit Hochschlafen ... datt sehe ich jetzt weniger so. Aber mit Deppenverdeppern kommt man heute schon weit.
Wommer domma , nur so für Spass, den Raab nehmen. Ein Metzgerssohn, der wohl nach einen fast tödlischem Motorradunfall über ein Jahr in einem ganz normalen Krankenhaus bei uns in Köln den Keim des Hospitalismus in sich aufgenommen hatte, ob der langen Zeit der Genese, die eher eine Genesis für sein heutiges Erscheinungsbild in Mensch und Wort als verantwortlich zu bezeichnen ist. Die einen saren, datt is unsere Jesellschaft und 99% nicken, die anderen zwei Mithörer schütteln verzweifelt den Kopf und denken, datt datt alles nitt wahr sein kann. Und weil dem Depp die Eigenschaft inne wohnt, sich immer als die Jacobs-Krönung zu sehen, haben die Oberdeppen im Öffentlich-Rechtlichen sisch jedacht, datt der jrad jot jenoch ist, um als "Mensch" im Vier-Rumpf-Vier-Rat die Kandidaten für den neuen Oberschläfer, Schnarchnase oder Haudegen der Nation mal so rischtisch die wirklisch jroßen Fragen der Nation an die Kandidaten zu stellen. Und watt war datt Erjebnis? [O-Ton] "Hätte, Hätte, Fahrradkette."

Und so wircht man dann eben Präsident. Wobei ich hier mit allem Nachdruck betonen möschte, dass die Endung -dent wirklisch nix mit Jesundheit zu tun hat.

Ihr erjebener
Kariologiker
Wenn der Schnee geschmolzen ist, sieht man wo die Kacke liegt [R. Assauer]
Benutzeravatar
Kariologiker
 
Beiträge: 34
Registriert: Di 30. Jul 2013, 15:00


TAGS

Zurück zu Texte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron