Krieg




Belletristik und Lyrik aller Art

Krieg

Beitragvon jupp » Di 12. Aug 2014, 14:50

In einer scharfen Karikatur hat Struttmann in der BZ ein Bild unserer Tage gezeichnet.

Krieg Karikatur5 Stutmann BZ.jpg


Diese Tage machen mich beinahe depressiv. Lernen die Menschen nichts aus der Geschichte?
Ich ziehe Döblins Hamlet aus dem Regal und lese.

"
Krieg Döblin Hamlet.jpg

(Alfred Döblin, Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende, Ullstein Taschenbücher 341/342, S. 122)

Gleich dem Kopf der unsterblichen Hydra. Schlägt man ihr einen ab, so wachsen ihm 2 nach. Die Menschen machen die alten Blödigkeiten. Ist ein Diktator durch die Gewalt des Kriegs beseitigt, beten die Menschen die nächste "Heilslehre" gedankenlos an. Auch wenn sie zum nächsten "Heiligen Krieg" ruft.
Es ist keineswegs "süß und ehrenvoll für das Vaterland ..."

Döblin erzählt - bestechend satirisch - Seiten 149-187 seine Version von König Lear. Brutal, machtgierig, verschwenderisch. Ein Raffer. Was auch geschieht, er bleibt unbelehrbar und an der Macht, bzw. kann sich an sie zurückputschen, weil seine Nachfolger keinen Deut besser sind. Unbelehrbar bis zu seiner Ermordung.

Unbelehrbar. Tod und Verwüstung.
"Wahre Satire verletzt nicht - sie tötet."
Lec
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